Offshore-Windenergie gemeinsam vorantreiben

Vor jährlichen Leerkosten von bis zu einer Milliarde Euro bei der Anbindung von Offshore-Windenergie in der Nordsee warnte jetzt eine Studie der Offshore Management Ressources. Die Studie hat im Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers TenneT den Umsetzungsstatus von Offshore-Windparkprojekten in der deutschen Nordsee untersucht. Danach werden in den nächsten zehn Jahren bis 2023 lediglich zwischen 3.700 Megawatt (konservatives Szenario) und 5.900 Megawatt (optimistisches Szenario) Windkapazität in der Nordsee errichtet werden können. Gleichzeitig entstehen bereits heute Anbindungskapazitäten von 6.200 Megawatt für Offshore-Windenergie aus der Nordsee. Diese Kapazität könnte bereits für einen realistischen Ausbau der Windenergie ausreichen, so die Studie. Mit Blick auf diese Ergebnisse forderte heute Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung von TenneT: „Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, brauchen wir ein Robustheitskriterium für die Ausbauziele der Offshore-Windenergie. Nur so kann ein realistischer und effizienter Ausbau der auf See erzeugten Windenergie gelingen.“ Und, so Hartman, weiter: „Schon jetzt wird deutlich, dass die Gefahr einer Lücke zwischen der Errichtung der Netzanbindungssysteme und dem Zubau an Offshore-Windkapazität besteht. Wir bauen bereits heute Anbindungskapazität praktisch auf Vorrat. Wir müssen dringend Wege finden, den Ausbau der Offshore-Windenergie gleichmäßig voranzutreiben, um zumindest die bereits entstehenden Anbindungskapazitäten effektiv zu nutzen. Daher möchten wir gemeinsam mit der Politik und der Windparkbranche Maßnahmen zu definieren, die eine optimale Nutzung der beauftragten Netzanbindungskapazität sicherstellen. Dies kann entscheidend zum Erhalt der Akzeptanz für die Offshore-Windenergie als einem wesentlichen Element der Energiewende beitragen.“ Bereits heute betreibt oder baut TenneT elf Netzanbindungssysteme in der Nordsee, mit denen 6.200 Megawatt Offshore-Windstrom an Land transportiert werden können. Zwei weitere Systeme mit insgesamt 1.800 Megawatt sind ausgeschrieben. Dies entspricht den Plänen der Bundesregierung und den Vorgaben des Offshore-Netzentwicklungsplans. Gleichzeitig ist laut der Studie mit 2.900 Megawatt nur ein Bruchteil der geplanten Windkapazität in der Nordsee verbindlich gesichert und finanziert. 2.300 Megawatt davon werden aktuell gebaut. Dagegen ist im Offshore Netzentwicklungsplan bis 2023 ein signifikanter Zubau von Netzanbindungskapazität auf insgesamt 12.800 Megawatt vorsehen.

Fachkräfte & Ausbildung „Plattform Zukunftsberufe Offshore-Windenergie“

Da es sich bei der Offshore-Windenergie um einen noch neuen Technologiebereich handelt, gibt es zur Zeit noch keine einheitlichen Ausbildungsstandarts. Gefragt sind besonders Ingenieure (Bauingenieur, Elektrotechnik und Maschinenbau) sowie Facharbeiter aus dem Metallbaubereich. Gute Einstiegsmöglichkeiten haben auch Servicetechniker aus dem Bereich Anlagenbetrieb- und Montage.

Die Branche sieht geeignete Lösungen für den Fachkräftebedarf in Umschulungen und internen Qualifizierungsmaßnahmen.

Arbeit im Offshore Bereich stellt auch gesundheitliche Anforderungen dar! (Fitness und Seetauglichkeit)

Download der Analyse über den Bedarf "Plattform Zukunftsberufe Offshore-Windenergie finden hier:

 

 

Faszination Offshore ++ Wanderausstellung gastiert an der TU Hamburg-Harburg

Faszination offshore Logo

Bis zum 31.Mai ist die Wanderausstellung „Faszination Offshore – Wind vom Meer für neue Energie in Stadt und Land"  im Foyer der Technischen Universität Hamburg-Harburg zu sehen.
AbstandDas Ziel der von der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE initiierten, und vom Bundesumweltministerium geförderten Ausstellung ist es, eine aktive Informationsarbeit rund um das Thema Offshore-Windenergie zu leisten.
„Offshore-Windkraft ist für die Umsetzung der Energiewende unverzichtbar", erklärt Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE.
„Mit unserer Ausstellung möchten wir die Akzeptanz dieser sauberen Energiegewinnung fördern und der interessierten Bevölkerung die junge Technologie mit ihren faszinierenden Facetten und einer Wertschöpfungskette, die von den Küstenländern bis in den Süden der Republik reicht, ein Stückchen näher bringen", so Kuhbier weiter.
Auf insgesamt 13 Infotafeln können sich Neugierige und Interessierte über die verschiedenen Aspekte der Windenergiegewinnung in der Nord- und Ostsee informieren. Zusätzlich gibt ein Kurzfilm weitere Einblicke in Aufbau und Betrieb der Windparks auf See.

Bis zum Herbst 2014 wird die Ausstellung in verschiedenen Städten Deutschlands zu sehen sein.

Rahmendaten zum Aufenthalt in Hamburg-Harburg:

Zeitraum: 29. April – 31. Mai 2013 – Adresse: Technische Universität Hamburg-Harburg, Gebäude A, Foyer, Schwarzenbergstraße 95, 21073 Hamburg
Nächster Termin der Ausstellung ist vom 04.06.-06.06.2013 auf der WINDFORCE 2013 in Bremerhaven
 

Grundstücke wurden an die Windparkbetreiber übergeben

Hafengelände aus der Luft

Heute wurden die Grunstücke am Südhafen auf Helgoland an die drei Offshore-Windparkbetreiber RWE, Eon, und WindMW übergeben. Weiterhin hat auch die Baufirma HCH Hagemann und der Tankstellenbetreiber Joachim Gehrmann auf dem Areal ein Grundstück angemietet. In der nächsten Woche soll bereits die Baustelleneinrichtung beginnen. Auf dem Gelände werden drei Lagerhallen für die Windkraftbetreiber gebaut.

Hafengelände-Anfang-Mai2013

Unfall bei Arbeiten an Offshore-Projekt

Offshore-Netzanbindungsprojekt HelWin1 des Übertragungsnetzbetreibers TenneT ein Mitarbeiter einer im Auftrag von TenneT arbeitenden Firma schwer verletzt worden. Er befindet sich nicht in Lebensgefahr. Die zuständigen Behörden wurden über den Vorfall informiert. TenneT steht in engem Kontakt mit den Behörden und Projektbeteiligten, um die Unfallursache und den Unfallhergang rasch zu klären.

TenneT ist der erste grenzüberschreitende Übertragungsnetzbetreiber für Strom in Europa. Mit ungefähr 20.000 Kilometern an Hoch- und Höchstspannungsleitungen, 36 Millionen Endverbrauchern in den Niederlanden und in Deutschland gehören wir zu den Top 5 der Netzbetreiber in Europa. Unser Fokus richtet sich auf die Entwicklung eines nordwesteuropäischen Energiemarktes und auf die Integration erneuerbarer Energie.

Falschmeldung: Offshore-Windparks stellen eine Gefahr für die Schifffahrt dar!

Die am 24.3.13 verbreitete Pressemeldung:
"Das BSH warnt vor Gefahren für die Schiffahrt! Im Bau befindliche Windparks auf See stellen nach Einschätzung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg eine Gefahr für den Schiffsverkehr dar."
Es ging in dieser Meldung überwiegend um unzureichend gesicherte Baustellen im Meer, die für die Schiffahrt eine Gefahr darstellen könnten.


Artikel aus der Welt hier:  Diese Meldung ist so nicht richtig, zwar stellt grundsätzlich jede Errichtung eines Offshore-Windparks ein Schifffahrtshindernis dar und verkörpert somit ein Gefährdungspotenzial. Bei den bereits genehmigten Windparks hält sich diese Beeinträchtigung jedoch in einem Rahmen, der von der Schifffahrt hinzunehmen ist.

Die Standorte der Offshore-Windpark-Vorhaben erfüllen nach Angaben von BSH-Justiziar Christian Dahlke sehr wohl die notwendigen Voraussetzungen, dass weder die Sicherheit der Schifffahrt beeinträchtigt noch die Meeresumwelt gefährdet werden. Die Vorhaben liegen auch außerhalb von Meeresschutzgebieten in verkehrsarmen Bereichen.

Hier ein Auszug aus der Genehmigung:
Belange der Seeschifffahrt stehen der Erteilung einer Genehmigung an die Antragstellerin für den geplanten Windpark nicht entgegen. Dies hat eine umfassende Überprüfung der möglichen Beeinträchtigung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs durch die Zustimmungsbehörde, die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord, ergeben, deren Ergebnisse von der Genehmigungsbehörde vollinhaltlich geteilt werden.

Gemäß § 3 Satz 1, Satz 2 Nr. 1 und 2 SeeAnlV ist die Genehmigung dann zu versagen, wenn die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs durch die Errichtung oder den Betrieb in einer Weise beeinträchtigt wird, die nicht durch Befristung, Bedingungen oder Auflagen verhütet oder ausgeglichen werden kann. Eine solche Beeinträchtigung geht von dem beantragten Windpark Meerwind nicht aus. Dies gilt insbesondere auch für die Benutzung der Schifffahrtswege und den Betrieb und die Wirkung von Schifffahrtsanlagen und -zeichen. Eine ordnungsgemäße und nach den Regeln der guten Seemannschaft betriebene Schifffahrt ist auch nach Errichtung und Inbetriebnahme der WEA gefahrlos möglich.

Aktueller Stand der Hafenentwicklung: Stand Januar 2013

Der aktuelle Berichtszeitraum Januar 2013 wird geprägt durch den witterungsbedingten Stillstand der Bautätigkeiten bei den Planstraßen. Das Flächenrecycling im Südhafengelände schreitet voran, auch wenn die endgültige Bewertung der Einbaufähigkeit des Bodenmaterials im Flachuferbereich noch aussteht. Aufgrund des besonders hohen Abstimmungsbedarfs im Vorfeld wird sich die Ausschreibung der Südkaje auf voraussichtlich Anfang März verschieben. Die Planungen und Abstimmungsgespräche zur Bereitstellungsfläche wurden aufgenommen. Den gesamten Bericht finden sie hier in der PDF-Datei zum runterladen:pdf

 

Helgoland empfängt hochkarätige Gäste zum 2. Wirtschaftsforum – Speicher

Am 25./26. April 2013 treffen sich hochkarätige Vertreter und Gäste aus Politik, Forschung, Wirtschaft und Verbänden zum Wirtschaftsforum Speicher

„Das erste Wirtschaftsforum im Sommer 2012 war ein großer Erfolg. In diesem Frühjahr packen wir ein weiteres heißes Eisen der Energiewende an“, so Insel-Bürgermeister Jörg Singer. „Speicher werden zum Erfolgsfaktor, wenn es darum geht, die Lücke zwischen fluktuierender Erzeugung und schwankendem Stromverbrauch zu schließen – in Deutschland wie auf Helgoland“. 2013 könnte das Jahr der großen Weichenstellungen der Energiewende werden. Die bisherige Entwicklung erfordert eine deutliche Änderung des bisherigen Kurses in Bezug auf u.a. den zukünftigen Energiemix, den Energietransport, die Marktmechanismen und die Anreiz-Systeme. Speichertechnologien werden hierbei eine entscheidende Rolle einnehmen.

Für dieses Treffen im Frühjahr treffen sich auf Helgoland Topmanager, wie Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender von E.ON Hanse, Dr. Friedrich Schulte und Dr. Jörg Hermsmeier, beide die Entwicklungsleiter von RWE und EWE, Prof. Dr. Clemens Hoffmann, Leiter der Energiesystemtechnik beim Fraunhofer Institut, André Horn, Partner der BDO AG, Jean-Philippe Macary, Portfolio-Manager der Siemens AG und Dr. Peter Schütte, Partner bei BBG.

Neben einem Dialog über die Herausforderungen, die Entwicklung und Praxiserfahrungen im Kontext Speichertechnologien werden die Ergebnisse des Forums in einer Podiumsdiskussion am Freitagmittag zusammengefasst.

Auch das Timing stimmt wieder. Der Aufbau der Windkraftwerke von RWE Innogy und WindMW ist in vollem Gange. Helgoland startet seinen Weg zur 100% grünen Energieinsel – und setzt dabei auf Energiespeicher. Zum Abschluss der Tagung werden die Windkraftwerke vor Helgoland mit dem Schnellkatamaran „Halunder Jet“ besucht.

Informationen zum Forum werden auf www.WFS-helgoland.de angeboten.

 

Windpark Meerwind: bereits über 50 Fundamente stehen!

Am 7. August 2012 gab die Firma WindMW GmbH , ein Zusammenschluss von Blackstone und der Windland Energieerzeugungs GmbH, den Start der Offshore-Bauarbeiten am Windpark Meerwind Süd │Ost bekannt.

Der Windpark Meerwind Süd │Ost befindet sich in der Nordsee ca. 50 km entfernt zur Deutschen Küste. Insgesamt werden nach Abschluss der Bauarbeiten 80 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt (MW) aufgestellt sein. Einmal fertiggestellt, wird Meerwind sauberen Strom für 360.000 Haushalte produzieren und jährlich eine Million Tonnen CO2 einsparen.

Die 80 Windkraftanlagen werden auf einem Areal von 42 Quadratkilometern in einer Wassertiefe von 22 bis 26 Metern errichtet. Alle Windkraftanlagen werden mit einer Umspannplattform verbunden, an der der Netzanschluss installiert wird.

windmw-monopileDie Hubschiffe "Seajacks Leviathan" und "Seajacks Zaratan" pendeln seit September 2012 zwischen Cuxhaven und dem zukünftigen Windpark vor Helgoland.

Heute sieben Monate nach dem Baustart stehen bereits über 50 von den insgesamt 80 Fundamenten. Auch wenn die Wetterbedingungen 23 Kilometer nördlich der Insel Helgoland in den Wintermonaten alles andere als ideal für derartige Arbeiten in der Nordsee sind, so macht der Bau des Windparks laut Wind MW gute Fortschritte.

 

Realisierungsvereinbarung für die Westküstenleitung geschlossen – Energiewendeminister Robert Habeck: „Damit schaffen wir den Rahmen, die Leitung schnell und gut zu bauen“

KIEL: Das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein, der Netzbetreiber TenneT TSO GmbH sowie die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland wollen mit einer gemeinsamen Realisierungsvereinbarung den Bau der Westküstenleitung weiter vorantreiben. Kernpunkte sind ein Zeitplan für die Planung der rund 150 Kilometer langen Leitung von Brunsbüttel bis nach Niebüll und die Vereinbarung eines Dialogprozesses, um Bürger und Verbände einzubinden. Mit der Vereinbarung räumen die Beteiligten der Leitung Priorität ein und sichern zu, für den Dialogprozess und die Genehmigungsverfahren die fachlichen und personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

"Die Leitung wird Hauptschlagader der Energiewende in Schleswig-Holstein. Wir brauchen sie – schnell, gut geplant und im Einklang mit Mensch und Natur. Dafür müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen", sagte Energiewendeminister Robert Habeck.

Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung von TenneT, betonte: "Die Westküstenleitung ist eine echte Bürgerleitung: Erstens weil wir gemeinsam mit dem Land die Bürger früher als bei jedem anderen Projekt im Verfahren beteiligen. Zweitens weil TenneT erstmals Bürger direkt an den Erlösen der Leitung partizipieren lässt. Wir sind guter Hoffnung, damit die Akzeptanz der notwendigen Leitung zu unterstützen und so gemeinsam mit Land und Kreisen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten."

Nordfrieslands Landrat Dieter Harrsen erklärte: "Durch die Ausweisung von rund 3000 Hektar neuer Windeignungsgebiete ist ein zügiger Leitungsbau nicht nur energiepolitisch, sondern auch wirtschaftspolitisch zwingend notwendig." Dr. Jörn Klimant, Landrat in Dithmarschen, ergänzte: "In der Region ist der Netzausbau an sich weitgehend anerkannt, aber es gibt noch viele Fragen und vor allem den Wunsch die Trasse verträglich zu gestalten. Die Menschen haben Anspruch auf eine gute Planung. Wir rufen unsere Bürgerinnen und Bürger deshalb auf, sich aktiv im Dialogprozess einzubringen, um für die Region die beste Lösung zu finden."

Zeitplan

Dem zwischen dem Energiewendeministerium, TenneT und den Kreisen vereinbarten Zeitplan zufolge strebt der Netzbetreiber an, die Planfeststellungsunterlagen für den ersten Abschnitt (Brunsbüttel-Barlt/Umspannwerk Süderdonn) Ende des ersten Quartals 2013 einzureichen, für den letzten Abschnitt (Husum-Niebüll) im ersten Quartal 2015.
Jeweils abschnittsweise wird dann über die Anträge auf Planfeststellung entschieden. Gemeinsames Ziel ist es, dass sich die Westküstenleitung Ende 2017 auf allen Abschnitten im Bau befindet.

"Wir setzen darauf, das erste Teilstück 2015 und die gesamte Leitung von Brunsbüttel nach Niebüll 2018 in Betrieb nehmen zu können. Der Zeitplan kann gelingen, wenn wir gemeinsam die Verabredungen aus der Realisierungsvereinbarung mit Leben füllen", sagte Lex Hartman von TenneT.

Dialogprozess

Das Land Schleswig-Holstein, die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland sowie die TenneT TSO GmbH vereinbaren zudem einen gemeinsamen Dialogprozess unter Federführung des Landes. Ziel ist es, frühzeitig und gezielt betroffene Bürgerinnen und Bürger sowie Träger öffentlicher Belange und Verbände zu informieren und einzubeziehen. "Wir wollen die Westküstenleitung nicht nur besonders schnell realisieren, sondern wir wollen auch besonders viel Bürgerdialog und einen transparenten Prozess", so Robert Habeck. Lex Hartman von TenneT ergänzte: "Als Vorhabenträger hilft uns ein solcher Dialog, um frühzeitig Probleme zu identifizieren und die Belange der Region bestmöglich zu berücksichtigen."

Im Rahmen des Dialogprozesses wird es in der Region von Mitte April an ein knappes Dutzend kommunaler Veranstaltungen geben. Die Träger Öffentlicher Belange, Initiativen und Verbände werden sich zudem fachlich im Rahmen sogenannter Facharbeitsgruppen einbringen können. "Im März werden wir breit und ausführlich darüber informieren, welches Gesprächsangebot es wo und wann geben wird. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren", so Babette Sönnichsen, Ansprechpartnerin für Bürgeranliegen im Energiewendeministerium. Erste Ergebnisse der Diskussionen in der Region sollen im Rahmen einer großen Konferenz Mitte Juni präsentiert werden. "Bei einem derartig großen Infrastrukturprojekt werden wir nicht alle glücklich machen können, aber jeder soll eine faire Chance haben, sich zu informieren, unsere Entscheidungsprozesse transparent nachzuvollziehen und seine Sicht der Dinge einzubringen", so Energiewendeminister Habeck.

"Die Kreise haben bereits in den letzten zwei Jahren zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe auf über zehn Regionalveranstaltungen über das Projekt informiert. Diese intensive Bürgerbeteiligung trägt sicherlich dazu bei, dass der Planungsprozess zügiger ablaufen wird als üblich", erwarten die Landräte Dieter Harrsen und Jörn Klimant. Sie freuen sich, dass die Landesregierung Dr. Peter Ahmels von der Deutschen Umwelthilfe erneut als unabhängigen Moderator gewonnen hat.

Hintergrund

In den kommenden Jahren wird die Windstromproduktion voraussichtlich in Schleswig-Holstein auf 9.000 Megawatt durch neue Windkraftanlagen an Land zunehmen. Dazu kommen etwa 3.000 Megawatt offshore. Dies ergibt die Ausbauprognose, die im Rahmen der Netzentwicklungsinitiative Schleswig-Holstein erstellt wurde. Demnach werden 2020 rund acht bis zehn Prozent des deutschen Strombedarfs aus Schleswig-Holstein gedeckt.

Nahezu die Hälfte des in Schleswig-Holstein erzeugten Windstroms wird heute und in Zukunft an der Westküste produziert. Der Bau der 380-kV Leitung von Brunsbüttel nach Niebüll ist daher eines der zentralen Infrastrukturprojekte in Schleswig-Holstein, um die Energiewende im Lande zu realisieren. Sie dient auch dazu, der Abregelung von Windkraftanlagen im Zuge des sogenannten Einspeisemanagements wirksam zu begegnen. Die Westküstenleitung ist daher Teil des Netzausbaukonzepts für Schleswig-Holstein, wurde im Netzentwicklungsplan als notwendige Ausbaumaßnahme von der Bundesnetzagentur bestätigt und hat auch Eingang in das Bundesbedarfsplangesetz der Bundesregierung gefunden. Daraus resultiert der vorrangige Bedarf für die Westküstenleitung. Für ihren Bau ist TenneT als der für Schleswig-Holstein verantwortliche Höchstspannungsnetzbetreiber zuständig.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Nicola Kabel | Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7201 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@melur.landsh.de
Information im Netz: www.Energiewende.Schleswig-Holstein.de

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