Hochzeit auf hoher See

  • Umspannwerk für den Offshore-Windpark Nordsee Ost errichtet
  • Rund 1.800 t schwere Umspannplattform wurde erfolgreich auf Fundament gesetzt
  • Jetzt wird die Station mit den Exportkabeln und mit der parkinternen Verkabelung verbunden und anschließend die Inbetriebnahme durchgeführt

Im Baufeld des Offshore-Windparks Nordsee Ost von RWE Innogy wurde Hochzeit gefeiert: So nennt man den Bauvorgang, der das Fundament des Umspannwerkes mit der Umspannplattform verbindet. Damit wurde das Umspannwerk mit all seinen elektrischen Komponenten erfolgreich auf See errichtet.
substation_groß_version2

Drei Tage lang schipperten rund 1.800 Tonnen Stahl durch die Nordsee: Im dänischen Aalborg begann die Reise für das rund 15 Meter hohe Umspannwerk zum Baufeld des RWE Innogy Offshore-Windparks Nordsee Ost, der rund 30 Kilometer nördlich der Insel Helgoland entsteht. Am Samstag konnte das Schwergewicht mittels eines Schwimmkrans auf das Fundament gesetzt werden. Damit ist die gewichtsmäßig schwerste Komponente des Hochseewindparks installiert.

„In 16 Monaten wurde die Umspannstation durch unseren Vertragspartner Bladt Industries, einer Stahlkonstruktionsfirma, zusammen mit den dänischen Unterlieferanten Semco und ISC entwickelt und gebaut,“ berichtet Matthias Esken, Projektleiter für die Umspannstation bei Nordsee Ost. „Wir werden das Umspannwerk nun mit der bereits installierten inneren Parkverkabelung und mit den noch zu installierenden TenneT Exportkabeln verbinden.“ Marcel Sunier, Projektdirektor für den Windpark Nordsee Ost bei RWE Innogy, ergänzt: „Mit der Umspannstation ist nun auch das Herzstück des Windparks installiert. Sobald der Netzanschluss steht, beginnen wir mit der Inbetriebnahme. Wir planen derzeit den Windpark Ende 2014 fertigzustellen und den Testbetrieb im Frühjahr 2015 abzuschließen.“

Die Umspannstation auf See wandelt den von den 48 Windkraftanlagen mit 33kV (Kilovolt) Mittelspannung erzeugten Strom auf eine Übertragungsspannung von 155kV um. Über Hochspannungsseekabel wird der Strom dann zu der Umspannplattform von TenneT transportiert, wo die Wechselspannung auf 250kV Gleichspannung umgewandelt und zum nächstgelegenen Netzanschlusspunkt in Brunsbüttel transportiert wird. Für den Netzanschluss ist der Netzbetreiber TenneT verantwortlich.

Das Umspannwerk wurde – wie die Windturbinen – auf einem Stahlgerüstfundament auf dem Meeresboden befestigt und ragt nach der Endmontage rund 40 Meter über den Meeresspiegel hinaus.

Nach seiner Fertigstellung wird der Offshore-Windpark Nordsee Ost über eine installierte Leistung von rund 295 Megawatt verfügen und umgerechnet rund 300.000 Haushalte im Jahr mit Strom versorgen. Ausgestattet mit den derzeit leistungsstärksten Offshore-Turbinen, gehört Nordsee Ost zu den größten kommerziellen Windkraftprojekten vor der deutschen Küste.

Text und Foto: RWE Innogy