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Über 20 Jahre hinweg Betriebsbasis auf Helgoland
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Neuer Arbeitsplatz für bis zu 50 Servicemitarbeiter
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Zertifizierung durch Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
Heute weiht Staatssekretär Uwe Beckmeyer in seiner Funktion als Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft die Service- und Betriebsstation von RWE Innogy auf Helgoland ein. Von dieser aus soll über 20 Jahre hinweg der Offshore-Windpark Nordsee Ost betrieben und gewartet werden, der derzeit rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland entsteht. Dafür ist auf einem rund 3.000 Quadratmeter großen Areal im Südhafen der Insel in rund einem Jahr ein zweigeschossiges Gebäude mit Lagerhalle, Büros und Werkstatt entstanden.
Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie erklärt: „Mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes haben wir Planungssicherheit für die Offshore-Windindustrie geschaffen. Wichtig ist jetzt, dass wir unsere Ausbauziele zügig umsetzen und die Lernkurve der Branche vorantreiben. Mit den jetzt möglichen Optimierungen bei Bau und Wartung neuer Anlagen können die Kosten mittelfristig gesenkt werden. Dazu werden auch die Erfahrungen von RWE Innogy auf der neuen Service- und Wartungsstation in Helgoland beitragen.“
„Mit der heutigen Einweihung wird Helgoland ganz offiziell unser Heimathafen für den erfolgreichen Betrieb unseres Offshore-Windparks Nordsee Ost“, ergänzt Dr. Hans Bünting, Geschäftsführer der RWE Innogy GmbH. „Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern haben wir dafür in kürzester Zeit ein modernes Betriebsgebäude errichtet – ausschließlich mit nachhaltigen Materialien. Denn unser Neubau soll durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert werden. Damit verfolgen wir ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Erholungsinsel Helgoland, bei dem regenerative Energieerzeugung und nachhaltiges Bauen Hand in Hand gehen.“
„Auf Deutschlands einziger Hochseeinsel wird deutlich, wie gut Services für die Offshore-Windkraft und Tourismus zusammenpassen“, so Jörg Singer, Bürgermeister der Gemeinde Helgoland. „Das Interesse unserer Gäste an den Erneuerbaren auf dem Meer ist groß, insgesamt kamen im 1. Halbjahr 2014 über 12 Prozent mehr Gäste als im Vorjahr.“
Helgoland eignet sich insbesondere aufgrund seiner exponierten Lage zur Errichtung einer Servicestation für den Betrieb des Offshore-Windparks Nordsee Ost. Denn der Wartungsaufwand von Windkraftanlagen auf See ist höher als bei Windturbinen an Land, da die Belastungen durch Wellen und Salzwasser deutlich größer sind. Standardmäßig wird eine Windkraftanlage auf See etwa vier bis fünf Tage im Jahr gewartet. Zudem werden die Fundamentstrukturen über und unter Wasser regelmäßig inspiziert. Unvorhergesehene
Ereignisse, wie starke Stürme, können weitere Wartungsarbeiten erforderlich machen. Für die Betriebsbasis auf Helgoland bedeutet das, dass regelmäßig Schiffe mit Servicepersonal zum Windpark auf See aufbrechen und nach beendeter Arbeit am Abend wieder zurückkehren. Von der Kaikante aus werden diese Schiffe mit Werkzeug und Ersatzteilen beladen und betankt. Die ersten der insgesamt rund 50 Servicemitarbeiter haben bereits das neue Gebäude im Südhafen bezogen.
Nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 2015 wird der Offshore-Windpark Nordsee Ost über eine installierte Leistung von rund 295 Megawatt verfügen und umgerechnet rund 300.000 Haushalte im Jahr mit Strom versorgen. Zurzeit werden die 48 Windkraftanlagen der 6-Megawattklasse im Baufeld errichtet. Ab diesem Sommer werden parallel dazu die ersten Wartungsarbeiten an den Fundamenten durchgeführt.
Das für die Wartung zuständige Servicepersonal wird zeitweise auf Helgoland wohnen. Auf Betreiben von RWE Innogy wurde ein neues Apartmenthaus auf der Insel errichten und vom Unternehmen komplett angemietet. Das Haus mit seinen rund 320 Quadratmetern ist mit 18 Apartments und einem großen Aufenthaltsraum ausgestattet. Ein zweites Haus mit zwölf Apartments hat die Firma Senvion für ihre Mitarbeiter angemietet.
Text und Bilder: RWE Innogy GmbH