Über 800 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen Schleswig-Holstein und Süddeutschland entsteht
- Gleichstromverbindung trägt den Namen SUED.LINK
- Netzbetreiber TenneT und TransnetBW besiegeln Projektpartnerschaft
- Neue Verbindung soll grünen Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlands transportieren
Eine Gleichstrom-Höchstspannungsverbindung soll ab 2022 erneuerbare Energie von Schleswig-Holstein in die verbrauchsstarken Regionen nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Geplant und gebaut wird die SUED.LINK genannte und mit 800 Kilometern längste Strombrücke Deutschlands als Gemeinschaftsprojekt von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TenneT/Bayreuth und TransnetBW/Stuttgart. Darauf haben sich beide Unternehmen jetzt verständigt. "Mit dieser Verbindung werden wir die Hauptschlagader der Energiewende bauen, die regenerativen Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlands bringen wird. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Energieversorgung der Zukunft" erklärte Martin Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung von TenneT. "Für uns hier im Süden Deutschlands ist die Verbindung besonders wichtig. Sie wird die Versorgung der Region mit Energie sichern, wenn immer mehr gesicherte Erzeugung aus Kohle oder Kernkraft vom Netz geht", so Rainer Joswig, Geschäftsführer der TransnetBW GmbH. Die vorgesehene Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ist für Stromtransport über große Entfernungen besonders gut geeignet und wird in Deutschland eine wichtige Rolle beim überregionalen Ausgleich von erneuerbaren Energien spielen. Das als Gemeinschaftsprojekt geplante SUED.LINK besteht derzeit aus zwei einzelnen Vorhaben: Die Verbindungen von Wilster bei Hamburg nach Grafenrheinfeld bei Schweinfurt sowie eine Verbindung von Brunsbüttel nach Großgartach in Baden-Württemberg. Beide sind Teil des Bundesbedarfsplangesetzes, das vom Deutschen Bundestag verabschiedet die Grundlage für den bundesweiten Netzausbau bildet. Für den Planungsprozess setzten TenneT und TransnetBW auf eine transparente Beteiligung der Öffentlichkeit und integrieren eine gelebte Dialogkultur in die gesamte Projektentwicklung. In enger Abstimmung mit der Bundesnetzagentur und den Planungsbehörden der Bundesländer wird derzeit eine wissenschaftliche Methode entwickelt, anhand derer Trassenkorridore für die über 800 Kilometer langen Verbindungen ermittelt werden können. Noch vor der formalen Antragsstellung bei der Bundesnetzagentur werden TenneT und TransnetBW mögliche Korridore mit der breiten Öffentlichkeit diskutieren und einen gemeinsamen Austausch etablieren. Kontinuierliche Information, eine transparente Planung und ein ernsthafter Dialog mit den Bürgern werden dieses Projekt prägen.