RWE Innogy und WindMW feiern Richtfest für Offshore-Betriebsbasis auf Helgoland
- Service und Betrieb der Offshore-Windparks Nordsee Ost und Meerwind Süd | Ost erfolgt von Helgoland aus
- Aufbau eines neuen Wirtschaftszweigs
- Fertigstellung der Servicegebäude im Frühjahr 2014
Gestern wurde auf Helgoland gleich für zwei neue Gebäude Richtfest gefeiert. Von den im Süd-afen der Insel neu entstehenden Service-Stationen sollen über 20 Jahre hinweg die Offshore-Windparks Nordsee Ost (295 MW) von RWE Innogy und Meerwind Süd | Ost (288 MW) der WindMW GmbH betrieben und gewartet werden, die derzeit ungefähr 30 Kilometer nördlich der Insel errichtet werden. Auf einem rund 6.000 Quadratmeter großen Areal entstehen dafür neben Außenlagerflächen zwei Servicegebäude, die nach ihrer Fertigstellung im Frühjahr 2014 über Lagerhallen, Werkstätten sowie Büro- und Sozialräume verfügen werden.
„Mit dem Ausbau des Südhafens zu einer Betriebsbasis für Offshore-Windparks arbeiten die Windparkbetreiber aktiv an der Energiewende mit. Helgoland ist die erste Insel in der deutschen Nord- und Ostsee, die vom Ausbau der Offshore-Windkraft profitieren wird. Der Aufbau dieses neuen Wirtschaftszweiges bedeutet für Helgoland neue Arbeitsplätze, wachsende Kaufkraft und eine Bereicherung des Insellebens“, betont Jörg Singer, Bürgermeister der Gemeinde Helgoland.
„Unser Unternehmen nutzt aufgrund der Lage und kurzen Entfernung zu unserem Windpark Meerwind Süd | Ost die Insel Helgoland als Service-Stützpunkt und Betriebsbasis. Schon während der Installation der 80 Turbinen sowie der Umspannstation lernen wir Helgoland als idealen und angenehmen Partner kennen und vor allem die kurzen Wege auf der Insel schätzen“, erläutert Knut Schulze, Architekt und Projektingenieur bei WindMW.
Peggy Kleidon, verantwortliche Projektingenieurin bei RWE Innogy, ergänzt: „Der Wartungsaufwand von Windkraftanlagen auf See ist höher als bei Windturbinen an Land, da die Belastungen durch Wellen und Salzwasser deutlich größer sind. Kurze Wege, lokale Partner und eine gute, nachgelagerte Servicelogistik sind deshalb wesentliche Voraussetzung für den wirtschaftlichen Betrieb solcher Kraftwerke und Helgoland aufgrund seiner exponierten Lage, rund 40 Kilometer vor der Küste, prädestiniert zum Aufbau einer Betriebsbasis.“
Das künftige Betriebsgebäude der RWE Innogy umfasst eine Grundfläche von rund 1.200 Quadratmetern und soll im Frühjahr 2014 fertiggestellt sein. Die Hälfte der Grundfläche wird für Lagerflächen und eine Werkstatt verwendet werden. Die andere Hälfte des zweigeschossigen Gebäudes beinhaltet Umkleide- und Sanitärräume sowie Büros, Aufenthalts- und Besprechungsräume und einen Kontrollraum zur Steuerung des Offshore-Windparks Nordsee Ost. Hier werden hauptsächlich kleinere Ersatz- und Elektroteile zwischengelagert oder auch mal Reparaturen vorgenommen. Um dem Erholungsort Helgoland Rechnung zu tragen, strebt RWE Innogy eine Zertifizierung ihres Gebäudes in Gold durch die „Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen“ (DGNB) an.
Die Firma WindMW hat im Bereich des Vorhafens eine Fläche von circa 3.800 Quadratmetern langfristig angemietet und errichtet dort seit Anfang Mai 2013 ein Betriebsgebäude mit einer Grundfläche von rund 1.400 Quadratmetern, in dem neben einer großen Halle ebenfalls Werkstätten, Lagermöglichkeiten, Sanitär- und Umkleidemöglichkeiten sowie Aufenthalts- und Büroräume untergebracht werden. Die Fertigstellung ist für Februar 2014 geplant.
Standardmäßig wird eine Windkraftanlage auf See etwa zwei bis drei Tage im Jahr gewartet. Unvorhergesehene Ereignisse können weitere Wartungsarbeiten erforderlich machen. Für die geplante Betriebsbasis auf Helgoland bedeutet dies, dass täglich Schiffe mit Servicepersonal zu den Windparks auf See aufbrechen und nach beendeter Arbeit am Abend wieder zurückkehren. Nach Fertigstellung der Südkaje werden diese Serviceboote von dort aus beladen und betankt, so dass der reguläre Betrieb in den anderen Hafenbereichen Helgolands nicht gestört werden wird.
Das für die Wartung zuständige Servicepersonal wird in dieser Zeit auf Helgoland untergebracht. RWE Innogy hat dafür ein neues Apartmenthaus auf der Insel errichten lassen und komplett angemietet. Das Haus mit seinen rund 320 Quadratmetern ist mit 18 Apartments und einem großen Aufenthaltsraum ausgestattet. Ein zweites Haus mit zwölf Apartments hat die Firma REpower für ihre Mitarbeiter angemietet. Damit stehen seit Anfang des Jahres Unterkünfte für rund 30 Offshore-Mitarbeiter des Windparks Nordsee Ost zur Verfügung.
Das Servicepersonal der WindMW wird im atoll oceon resort untergebracht werden. Bereits jetzt, während der Installationsphase des Windparks Meerwind Süd | Ost, sind etwa 35 Personen dauerhaft auf Helgoland tätig, die Zahl der Mitarbeiter während der Betriebsphase des Windparks wird ebenfalls in dieser Größenordnung liegen.
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